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Die Handarbeit hinter dem Klick

Informationen Rot-Weiss, GrĂŒn-Weiss-Rot, Gelb-Rot-Schwarz: eine bunte Mischung an Fahnen und Zubehör verteilen Vreni und Ursi an diesem verschneiten Wintermorgen in die beigen Körbchen auf den LagerwĂ€gelchen. „Ui, aufpassen“, mahnt Ursi, „dieser Kunde da möchte zwei Schweizer Tischfahnen: eine mit und eine ohne Stange, Spitze und Sockel.“
„Den Kopf muss man schon beieinander haben, wenn man die Onlinebestellungen zusammenstellt“, bestĂ€tigt Vreni, bevor sie wieder zwischen den Gestellen verschwindet.

Sieht man sich im Handlager der Fahnenwelt um, weiss man rasch, warum es Konzentration braucht: Fein sĂ€uberlich stehen von Aargau bis ZĂŒrich, von Afghanistan bis Zypern Karton an.
Karton, sortiert nach QualitÀt, Grösse und Format im ehemaligen PostgebÀude von Feldbrunnen. 

Die Mitarbeiterinnen wissen, dass eine falsch verstaute Fahne eine verlorene Fahne ist.
Vreni taucht wieder auf, streicht auf dem Lieferschein durch, was sie in den Korb gelegt hat, und verschwindet sogleich wieder zwischen den Gestellen, um einen rostfreien Karabiner zu holen.

Jeweils am Montag und Donnerstag sind die beiden Mitarbeiterinnen fĂŒr die Auslieferung der Onlinebestellungen B-Post zustĂ€ndig. Sie arbeiten einander in die Hand: sucht Vreni etwas, weiss Ursi, wo der Artikel zu finden ist. Und umgekehrt.
Achtzehn Körbchen sind schon gefĂŒllt, beim neunzehnten muss Vreni noch Hand anlegen. Sie steckt einen Holzfahnenmast, so lang und dĂŒnn wie ein Bleistift, in eine altmodische Spitzmaschine. „Dreimal umdrehen!“, lacht Vreni, sonst passt er nicht in den rosettenförmigen Sockel aus Kunststoff. Sie ĂŒberprĂŒft kurz, ob der Mast auch wirklich hĂ€lt, und flitzt schon wieder Richtung WĂ€gelchen. Die fĂŒnfundzwanzig Körbchen sind im Nu voll, nun geht’s ans Einpacken: „Fahne Schweiz, sechzig mal sechzig?“ - „Ja!“ „USA Tischfahne ohne StĂ€nder?“ – „Ja!“ „Sockel fĂŒr Tischfahne, Kunststoff, Zweiloch?“ – „Ja!“ „Magnet ZĂŒrich?“ – „Ja!“

Ursi und Vreni ĂŒberprĂŒfen erneut, ob sie fĂŒr jeden Kunden alles haben. Ein zweites Mal hĂ€keln sie die Artikel auf den Listen ab. Denn falsch gelieferte Waren sind mĂŒhsam: sowohl fĂŒr den Kunden, als auch fĂŒr fahnenwelt.ch. WĂ€hrend die beiden am Packtisch einpacken, die PĂ€ckli wĂ€gen und entsprechend Marken draufkleben, gönnt sich der GeschĂ€ftsfĂŒhrer eine Tasse Kaffee. Sein Blick schweift zum Fenster hinaus, hinĂŒber zu einer Schweizerfahne, die mĂŒde im Schneegestöber hĂ€ngt. „Das Gute an dieser Art von Onlinehandel ist, dass der Kunde weiss, was er zu erwarten hat“, sagt er und rĂŒhrt in der Tasse. Wer eine Schweizerfahne bestellt, weiss, dass er ein weisses Kreuz auf rotem Hintergrund erhĂ€lt. Der Kunde muss sich nur noch fĂŒr Mass, Format und QualitĂ€t entscheiden. Apropos QualitĂ€t: FrĂŒher oder spĂ€ter setzt das Wetter allen Fahnen zu. „Vor allem die UV-Strahlung macht den Flaggen zu schaffen“, weiss Roger Howald. Er stellt die leere Tasse hin. Setzt sich wieder an den PC. Eine seiner Hauptaufgaben besteht inzwischen darin, die Keywords fĂŒr den Webshop zu optimieren, damit der Kunde rasch findet, was er sucht.

Ins Leben gerufen hat er den Onlineshop, weil er nie entspannt in die Ferien fahren konnte. „War ich in den Ferien und hatte keinen Kundenkontakt, so war der Umsatz weg“, erinnert sich der Inhaber. Mit dem Webshop hat er mehr Freiraum gewonnen: „Die Leute können ĂŒber das Internet bestellen, auch wenn ich mal ein paar Tage weg bin.“ Und er weiss, dass er sich auf sein Team verlassen kann. Dazu gehört auch Simone. Die Maturandin unterstĂŒtzt die Fahnenwelt im administrativen Bereich, ist zustĂ€ndig fĂŒr Bestelllisten und Telefonate, wenn der Chef mit seiner Familie in den Ferien ist. Und natĂŒrlich kann er sich auch auf Ursi und Vreni verlassen. „Das ist ein 7-Franken-Paket, gell?“, fragt Ursi und legt zur Sicherheit das PĂ€ckli doch noch auf die Waage. Mit dieser TĂ€tigkeit erhĂ€lt die ehemalige Poststelle sogar einen Teil ihres ursprĂŒnglichen Zwecks zurĂŒck.

Kann man in einem Onlineshop offline einkaufen? Man kann. So wie der Kunde an diesem verschneiten Vormittag, der fĂŒr die bevorstehende Fasnacht Fahnen mit mittelalterlichen Motiven sucht. Er ist zustĂ€ndig fĂŒr die Deko eines Saales. Gemeinsam mit Roger Howald sucht er nach geeigneten Fahnen. „Wie wĂ€r‘s mit dem Einhorn auf blauem Hintergrund?“, fragt Roger Howald.

Der Kunde bejaht und nimmt noch das Einhorn auf schwarzem Hintergrund dazu. Zu den Einhörnern gesellen sich achtzehn weitere Fahnen: Motive wie Rose, Löwe, Drache oder ein Davidskreuz landen auf dem Ladentisch.


Etwas unsorgfĂ€ltig legt sie der Kunde zusammen und erklĂ€rt, dass er die Fahnen sowieso immer aufbĂŒgeln lĂ€sst, bevor er sie aufhĂ€ngt. „Wie heiss muss Fahnen eigentlich bĂŒgeln?“, fragt er jetzt. „Jedenfalls nicht zu heiss!“, mahnt Roger Howald. Gerade kĂŒrzlich habe ein Kunde angerufen, seine Fahne habe nach dem BĂŒgeln braune Streifen erhalten. Die MĂ€nner schmunzeln.

Vreni und Ursi hĂ€tten die Antwort auf die BĂŒgelfrage sicher gewusst. Aber die sind schon unterwegs. Mit fĂŒnfundzwanzig bunt bepackten Paketen durchs Schneegestöber Richtung Poststelle in Solothurn.

 

Geschrieben von Katrin Beer im Feb. 2015 | Suchen Sie einen Text-Profi, dann besuchen Sie www.text-profi.ch